951: BAYERN – MAX EMANUEL – FORTITUDO LEONINA

in utraque fortuna Maximiliani Emmanuelis. München, Hauser für Maria Susanna Jaecklin, 1715. Fol. Mit gestoch. Titel von F. J. Späth nach C. D. Asam, 13 gestoch. Portrs. nach Asam, doppelblattgr. gestoch. Ansicht der Residenz von A. M. Wolffgang und J. A. Corvinus nach Asam, 40 runden emblematischen Textkupfern, 25 halbseitigen Textkupfern von E. Remshart nach Asam und 2 gestoch. Stammtafeln von G. Bodenehr. 15 Bl., 232, 124 S. Pp. d. 19. Jhdts. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (20)
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Erste Ausgabe. – Pfister I, 685. Maillinger I, 834. Lentner 847. Lipperheide Da 32. Landwehr 194 (nennt als einziger eine zusätzliche Tafel von Harrewyn). Praz II, 98. – Vgl. FdF 1853 (Parallelausg. bei Gastl in Regensburg). – Eines der schönsten Bücher des Münchner Barock, verfasst von einem anonymen Jesuitenkollegium zur Wiedereinsetzung Max Emanuels 1714. – „Mit diesem Prachtwerke, worin historische Darstellungen mit Oden und epischen Gedichten wechseln, haben die Jesuiten der oberdeutschen Provinz die Rückkehr Max Emanuels gefeiert … und in der Zeichnung seines Lebensbildes hat die höfische Schmeichelei den Gipfel erstiegen“ (Riezler VIII, 627-628). – Die prachtvolle doppelblattgroße Tafel zeigt die Westfassade der Münchner Residenz mit dem nicht ausgeführten Reiterstandbild des Kurfürsten, daneben eine Tafel mit kleinen Ansichten der Kollegien Amberg, Burghausen, Ingolstadt, Landshut, Landsberg, München, Mindelheim, Straubing, Öttingen, Regensburg, Biburg und Ebersberg. Die großen Kupfer im zweiten Teil zeigen, eingefasst von reichem Zierwerk und Schriftbändern, meist Schlachten des Kurfürsten und Sternbilder, teilweise mit kleinen Stadtansichten von Wien, Ingolstadt, Gran, Buda, Venedig, Belgrad und Namur. – Mehrf. gestempelt, Titel leicht gebräunt und aufgezogen (unten Abriss mit Textverlust), die doppelblattgr. Tafel im Falz mit kleiner Fehlstelle, die Portraittafeln tls. beschnitten und knapprandig, das Portrait der Kurfürstin etw. über den Bildrand beschnitten, leicht fleckig.