4: ANDACHTSBUCH

mit den ehemals Bernhard von Clairvaux zugeschriebenen "Meditationes de humana conditione" und der Sterbekunst ("Scire mori") von Heinrich Seuse. Lateinische Handschrift auf Pergament. Wohl Deutschland, 2. Hälfte 15. Jhdt. 13 x 9 cm. Schriftspiegel: 9 x 6 cm. Mit 2 Initialen mit Federwerk sowie 20 zweizeiligen Initialen in Rot und Blau; regliert und durchgehend rubriziert. 84 Bl. (am Beginn und am Ende jeweils ein weißes). Beschäd. Pp. d. 19. Jhdts. (40)
Startpreis: 7.000,- €
Ergebnis: 10.500,- €


Komplette kleinformatige Gebrauchshandschrift, von mehreren Händen in einer regelmäßigen Buchminuskel geschrieben. – Das weiße Blatt am Beginn ist mit einem Vermerk von alter Hand versehen, der auf den Aufbewahrungsort im Chor der Kanoniker und somit auf die Provenienz aus einer Stiftskirche verweist: „… ad chorum d(omi)nor(um) Canonic(orum)“. Jedoch wurde durch einen schmalen Abschnitt am Kopfsteg des ersten Textblattes wohl ein Besitzvermerk entfernt, so dass das Manuskript für uns keinen Hinweis mehr auf seine lokale Herkunft bietet.

Der Text der „Meditationes de humana conditione“ mit dem Zusatz „Perfectissima atque plenissima iustitia est“, wird im Explicit, wie im Mittelalter üblich, Bernhard von Clairvaux zugeschrieben. Er endet auf dem 63. Blatt (recto). Die Sterbekunst von Heinrich Seuse, enthalten in seinem in der lateinischen Fassung um 1331-1334 entstandenen „Horologium sapientiae“, schließt sich direkt auf der Versoseite an und endet auf dem vorletzten Blatt der Handschrift.

Der Beginn der Texte ist jeweils mit einer mit feinem Federwerk gezierten Initiale ausgestattet; in den „Meditationes“ finden sich 20 weitere kleinere Initialen. – Kräftiges Pergament mit wenigen kleinen Fehlstellen, das letzte (weiße) Bl. mit Wurmspuren, leicht fleckig, stellenw. etw. berieben.

Devotional book with the „meditationes“ formerly attributed to Bernhard von Clairvaux and the art of dying by Heinrich Seuse. Latin manuscript on vellum. Probably Germany, 2nd half of the 15th century. With 2 initials with penwork and 20 two-line initials in red and blue; ruled and rubricated throughout. – A small, compact manuscript, written by several hands in a regular book minuscule. – The blank at the beginning has a note in an old hand indicating that it was kept in the choir of the canons and thus its provenance from a collegiate church. – Each text begins with an initial decorated with fine penwork; the „Mediatationes“ contain 20 further small initials. – Strong vellum with a few small losses, the last white leaf with traces of worming, slightly stained, somewhat rubbed in places. – Damaged, 19th century cardboard.