30: Hausbuch –

Fischottern; dazwischen ist immer wieder Erbauliches enthalten, Sentenzen, Lebensregeln und Gedichte. – Das Manuskript wurde wohl über einen längeren Zeitraum hinweg von mehreren Händen zusammengestellt. Vielfach sind Zeitschriften als Quellen angegeben. Unsere Lokalisierung beruht darauf, dass sich unter den Quellenangaben neben dem Gothaischen Anzeiger, dem Anzeiger der Deutschen oder dem Politischen Correspondenzblatt besonders häufig bayerische Zeitschriften finden, etwa der Bayerische Landbote, der Münchner Landbote und die Bayerische Zeitung. Die mehrfache Erwähnung eines Nürnberger Correspondenzblattes und auch Schreibweisen wie „Dinte“ (für Tinte) weisen nach Franken. Lokalen Bezug hat ebenso eine einseitige, mit 1. August 1817 datierte „Beschreiung des Erndte Festes in Culmbach“. – Einzelne Einträge beruhen wohl auf älteren Aufzeichnungen der Familie, so findet sich im Anschluss an ein Tintenrezept eine Liste von Zutaten mit dem Vermerk „Sonnabend den 29 May 1753 alles beim Seeberger von 24 ½ Kreuzer bezahlt und bekam eine Dinte nach Wunsch gut“ (S. 23). In bunter Folge, aber immerhin durch ein alphabetisches Register erschlossen, finden sich Rezepte, etwa „Seifen zu sieden“, „Rosen-Öhl zu machen“, „Mittel gegen schwache Augen“, „Mittel Flöhe zu vertreiben“, „Mittel wider die Hundsräude“, „Ein cöllnisches Wasser zur fertigen“ und vieles mehr. Dabei fällt eine Vielzahl von Anleitungen für den Obstbau auf, so auch nach Hempel „Unfruchtbare Ostbäume zum Tragen zu bringen durch den pomologischen Zauberring“.

– Block vom Einband gelöst, S. 63/64 entfernt, vor S. 79 ein Bl. herausgeschnitten (nicht in der Paginierung), fleckig. – Beiliegen Handschriftenfragmente, meist mit Heilmittelrezepten oder Ratschlägen für Haus und Hof.