Eine Damenhandschrift mit populären Gesangsstücken der Zeit, die meisten aus Opern, zum privaten Musizieren oder für den Salon angelegt. Die interessanteren Stücke finden sich vor allem gegen Ende, darunter so besondere Raritäten wie die "Canzonetta Veneziana" "Idolo del mio cor" F-Dur von Beatrice Ricciardi, Gräfin Camaldoli, eine Romanze des italienischen Tenors Giuseppe Siboni (1780-1839), der Begründer der Kopenhagener Musikakademie, und eine "Barcarola" der Sängerin Isabelli Colbran (bzw. Colbrand), der Ehefrau von Rossini, "Già la notte". Ein Duett "Bella rosa che miri sul prato" in B-Dur, ohne Angabe eines Komponisten, ist für uns überhaupt nicht nachweisbar, die folgende Canzonetta "Spine voi che germogliate" konnten wir als Arie aus einer Kantate von Girolamo Crescentini identifizieren, und die "Tarantella" in a-Moll für Klavier, die den Band beschließt, ist zwar im RISM verzeichnet (auch hier als Abschrift – ID-Nr. 105055), doch ebenso "anonym" geführt. – Recht gleichmäßige und saubere, nur stellenweise etwas flüchtige Schrift auf gutem Bütten. – Aus dem Besitz – und wohl von der Hand – von Sophia von Stockenström (1801-1887), monogrammiert auf dem Vorsatz: "S. v. S."). – Leicht fleckig und gebräunt.