Eine hübsche Wiener Damenstammbuchkassette, deren Eignerin aus einer gutbürgerlichen Familie stammt und in eine Adelsfamilie eingeheiratet hat. Dies brachte sie mit Kreisen des Wiener Adels in Berührung, unter denen sich auch Künstler befanden. Der bedeutendste darunter ist der Wiener Tiermaler Alexander Johann Dallinger von Dalling (1783-1844); dieser verehrte Louise, laut eigenhändigem rückseitigen Vermerk, die Bleistiftzeichnung eines liegenden Rinds an einem Bach, datiert 1817 und verschenkt am 19. März 1825. Die Darstellung ist ein charakteristisches Motiv und in der ihm eigenen Art sehr präzise ausgeführt. Ein hübsches signiertes Stillleben mit Blumenkorb auf einem Altarstein mit Relief stammt von Nannette d(e) Saar, datiert Wien, 12. 12. 1830. Die Künstlerin ist zwar nicht nachweisbar, stammte aber mit Sicherheit aus der Wiener Künstlerfamilie von Saar, die mehrere Portrait – und Blumenstillebenmaler hervorbrachte. Auch die lavierte Tuschezeichnung der Baronin Emilie von Hartlieb zeigt Blumen. Eine Allegorie der Frömmigkeit ist in Bleistift gezeichnet. Ohne Bildbeitrag finden sich je ein Kärtchen der Mutter der Eignerin, Therese Wieser, und der Cousine Annette sowie von einigen weiteren Mitgliedern der Familie. Die Freundin Fanni Kuhn war eine Wiener Tänzerin, die aus Lemberg kam. – Einige Bl. leicht gebräunt, kaum fleckig.