Das feine Gemälde zeigt die Madonna mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus in einer bergigen Landschaft mit Gebäuden links im Hintergrund und bildhohen Bäumen, die die Szene nach rechts abschließen. Der Fokus liegt auf der trauernden Madonna, die nahezu die Hälfte der Bildfläche einnimmt. Sie hat im Gebet die Hände vor der Brust zusammengeführt und blickt hinab auf den deutlich kleineren Christus. Es scheint fast, als wäre Christus in diesem Augenblick wieder Kind geworden, wie wir ihn aus den Darstellungen des Christuskindes auf dem Arm seiner Mutter kennen. Der Verlust eines Kindes, eines Sohnes, dürfte dem Betrachter des 16. Jahrhunderts, aus dem das Gemälde stammt, gegenwärtiger gewesen sein, als es dem heutigen Publikum ist. So ist das Gemälde ein Bild der Kontemplation, möglicherweise sogar für die private Andacht gemalt. Die ins Blau ziehende Landschaft des Hintergrundes mit ihren phantastischen Gebäuden, die fast expressive Wiedergabe der Gehölze rechts sowie der wolkenverhangene, stellenweiße dunkel aufreißende Himmel, die Einbettung der Szene in den natürlichen Kontext, all das sind Merkmale der Künstler der Donauschule. Diese künstlerische Strömung, beheimatet zwischen Bayern und Österreich, bildet ein Bindeglied von der Kunst der Gotik hin zur Renaissance nördlich der Alpen. Hier ist der vorliegende Künstler beheimatet, bzw. steht unter ihrem Einfluss. – Mit dezenten Retuschen. Platte geringfügig konvex gewölbt.
Pieta in landscape, attributed to a Master of the Danube School. Oil on oak wood. Unsigned, undated (around 1540). – This fine painting shows the Madonna with the body of Jesus Christ taken down from the cross in a mountainous landscape with buildings on the left in the background and tall trees closing the scene on the right. The focus is on the mourning Madonna. The landscape, which fades into the blue of the background with its fantastic buildings, the almost expressive rendering of the trees on the right and the cloudy sky, which is dark in places, the embedding of the scene in its natural context – all these are characteristics of the artists of the Danube School. This artistic movement, at home between Bavaria and Austria, forms a link between Gothic art and the Renaissance north of the Alps. This is where the present artist is at home, or rather under its influence. ? Discreet retouches. Minimally convex bent board.