27: GEBETBÜCHER – BRAUNHOFER – "GEBET-BUCH,

worinnen Morgen-, Abend-, Meß-, Beicht – und Comunion-Gebether enthalten sind, nebst Lythaneien, und andern nützlichen Gebethern. Zusamengeschrieben von Georg Braunhofer 1804". Deutsche Handschrift auf Bütten. Dat. Mondsee (Salzkammergut) 1804. 8º (18,5 x 11,9 cm). Titel mit farb. Zierbordüre, alle Seiten mit Textrahmen, einzelne farb. Vignetten, Überschriften in roter Zierschrift. 1 Bl., 201 S. Ldr. d. Zt. mit Vg., auf den Deckeln monogrammiert *M.C.B.* und dat. 1804 (stellenw. mit Wurmspuren, beschabt und bestoßen) in Pp.-Schuber d. Zt. mit Buntpapierbezügen (leicht berieben und bestoßen). (14)
Startpreis: 250,- €
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Ein zeittypisches, hübsch kalligrafiertes deutschsprachiges Privatgebetbuch, das dennoch eine Besonderheit aufweist: Es stammt aus der verzweigten Mondseer Familie Braunhofer, gehörte der Maria Cäcilie Braunhofer und wurde verfasst von ihrem Sohn Georg, der sich im Titel und im Kolophon nennt. In der Musik – und Theaterwelt haben die Braunhofers eine gewisse Berühmtheit erlangt: Maria Anna Braunhofer (1748-1819), Tochter eines Mondseer Organisten, war eine Sopranistin aus dem Umkreis Mozarts, die in einigen seiner Opern aufgetreten ist, Carl Braunhofer (1799-1846), ebenso aus Mondsee stammend, war Theaterschauspieler und – regisseur und Anton Georg Braunhofer, Mediziner in Wien, ist als vorletzter Arzt Beethovens bekannt geworden. In welchem Verhältnis die Besitzerin und der Schreiber des Gebetbuchs zu jenen prominenten Vertretern der Familie stehen, konnten wir indessen nicht eruieren.

Die Gebete sind aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, der Anfang etwa: „Ich will deine Stärke mit Lobgesang preisen…“ stammt aus der deutschen Übersetzung von Mazzinellis Gebeten zur Karwoche. – Blaugrüne Voratzpapiere tls. etw. ausgebleicht und mit Fehlstelle; minimal gebräunt. – Beiliegt eine Sterbeanzeige der (Maria) Cäcilie Braunhofer, Perg 1866.