21: KOCHBUCH.

Deutsche Handschrift auf Papier. Österreich, 2. Hälfte 18. Jhdt. 4º. Mit kalligrafiertem Titel. Ca. 400 Bl. (davon ca. 150 weiße; tls. von alter Hand paginiert). Pp. d. Zt. (Rücken und Ecken erneuert, Bezug mit Wurmspuren, beschabt und bestoßen). (49)
Startpreis: 500,- €
Ergebnis: 800,- €


Sehr umfangreiche Rezeptsammlung mit mehreren Teilen, von verschiedenen Händen wohl ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zusammengetragen. – Allein der erste Teil (S. 1-284; die Blätter zwischen S. 270 und 279 entfernt), in ordentlicher Kurrentschrift geschrieben, und mit einem alphabetischen Register (22 Bl.) erschlossen, umfasst schon etwa 350 Rezepte. Die einzelnen Abschnitte handeln „Von Zuckerwerk und allerhand Confect“, dann von verschiedenen „Breu“ und „Müßlein“, „Von allerley gute Suppen“, „Von allerhand Sulzen“, „Von allerhand Dortten und Pasteten“ und „Von allerhand Küchlein und Gebratenem“. Dazwischen, ohne eigene Überschrift ein Abschnitt von den verschiedensten Braten und Würsten, darunter Fasanen und Kapaunen, und zuletzt eine Anleitung „Wilpret einzubeizen, daß es ein ganzes Jahr bleibt“. Bemerkenswert ist der Abschnitt „Vom Wein und allerhandt Geträncken“ mit einer Vielzahl von Weinen aus verschiedenen Früchten, etwa zu „Bieren oder Äpfel Most zu machen, daß wan(n) er jährlich wirdt, er seye wie Malvasir“, ebenso Weine aus Wacholder, Wermuth, Kirschen, Schlehen, Salbei oder Rosmarin, ebenso „Nectar Rosarum“ oder „Hagenbuzen Rosolis“. Zwischen den einzelnen Abschnitten jeweils freigelassene Blätter, auf denen teils von anderen Händen Rezepte eingetragen wurden. – Ein zweiter Teil, wohl von derselben Hand wie der erste Teil begonnen, ist mit einem kalligrafierten Titel versehen „Das österreichische Koch-Buch handelnd von kalt und warmen Speißen“; die Rezepte von dieser Hand, „Von allerhand guten Dortten“ und „Allerley Pasteten zu machen“, enden jedoch nach wenigen Blättern. Es folgen weitere Einträge von einer zeitgenössischen Hand sowie auch Nachträge von späteren Händen. – Gegen Ende des Bandes finden sich einige Heilmittelrezepte, von verschiedenen Händen, ebenfalls wohl noch im 18. Jahrhundert eingetragen, sowie auch weitere Kochrezepte von verschiedenen Händen. – Wenige Bl. entfernt, etw. fleckig.