An den Verlag Eugen Diederichs in Jena (adressiert am Kopf): "Euer Hochwohlgeboren. Zur Anfrage: Ich verweise Sie auf das Reichstagsstenogramm vom 10./11. November 1908 und auf Bismarcks Gedanken und Erinnerungen III. Band." – Der Hintergrund dieses Briefes, dessen Empfänger der Verlagsgründer Eugen Diederichs mit Sicherheit selbst war, dürfte die Bismarck-Verehrung gewesen sein, die Thoma und Diederichs teilten. Diederichs hatte wohl wegen der Quelle zu einer Aussage nachgefragt, die Thoma in seinem 1912 erschienen Essay über Bismarck (Reihe: "Der Schatzgräber", Nr. 80, München, Callwey) gemacht hatte. In den beiden genannten Reichstagssitzungen wurde die "Daily-Telegraph-Affaire" debattiert, dabei wurde auch mehrfach von Rednern auf den bereits zehn Jahre zuvor verstorbenen Bismarck Bezug genommen. – Die Klärung des Sachverhalts in vorliegendem Brief hatte schon Richard Lemp beschäftigt, der einige Bücher über Thoma veröffentlicht hat: "Zur Auflösung des Thoma-Briefes wären wohl umfangreichere Recherchen nötig. Das Autograph ist aber in seinem Gesamtbild ein schönes Dokument von Thomas Handschrift. Blätter in diesem Ebenmaß des Namenszugs sind nicht häufig…" (Brief vom 12. 4. 1977 an den damaligen Besitzer, beiliegend).