114: LINDEMANN-FROMMEL – TEILNACHLASS

des Malers Manfred Lindemann-Frommel (1852-1939); mit zus. ca. 50 hs. Briefen und Postkarten, ca. 30 masch. Briefen sowie zahlr. geschäftlicher Korrespondenz und Unterlagen wie Rechnungen, Quittungen, Versicherungsscheinen, ferner unter anderem Speisekarten, Flugblätter und Einladungen. Ca. 1880-1939. Verschied. Formate. Meist einzeln in Prospekthüllen in 2 Ordnern. (49)
Schätzpreis: 600,- €


Manfred Lindemann-Frommel, als Sohn des Malers Karl Lindemann-Frommel (1819-1881) 1852 in München geboren, studierte zunächst in Karlsruhe und München Architektur, später Kunst an der Staatlichen Akademie der Künste Karlsruhe sowie an der Kunstgewerbeschule Dresden. Ab 1891 arbeitete er als Maler in Berlin, wo er ab 1895 auch eine Stelle als Professor an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg erhielt. Bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges hatte er mit seinen Seestücken und Darstellungen von Schiffen der Deutschen Marine großen Erfolg. Von 1896 bis 1912 lebte er in Laboe bei Kiel, dann bis zu seinem Tod in Donaustauf bei Regensburg.

Enthalten sind unter anderem e. Briefe und Postkarten von Wilhelm Hermann Adolf Lauter (1847-1917), eines Schülers seines Vaters, sowie von Malerfreunden wie Hans Otto von Faber du Faur (1863-1940), Carl Saltzmann (1847-1923) und Gustav Schönleber (1851-1917) oder ein Brief mit Bleistiftzeichnung von seiner Schülerin Paula Kleinecke (1862-1946), ferner ein persönlicher Brief des Schriftstellers Victor von Scheffel (1826-1886) zu seinem Abschied aus Karlsruhe; zahlreiche hs. und masch. Brief betreffen Bestellungen oder Dank für gelieferte Gemälde. Notarielle und gerichtliche Akten sowie Korrespondenz mit Verlagen und Behörden erlauben Einblick in die wohl bereits seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs schwierigen Vermögensverhältnisse. Von der NSDAP Gauleitung Bayerische Ostmark Bayreuth erhielt Lindemann-Frommel 1935 einen abschlägigen Bescheid für sein Gesuch auf Gewährung einer Ehrenpension. – Geringe Altersspuren.