831: SEEGNER, F. G.,

Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (oder der Guitarre). Op. 32. Wien, P. Mechetti, o. J. (PN 2170; um 1833). Qu.-4º (23,7 x 32,6 cm). 15 S. (Titel in Pag., Lied – und Notentext, alles gestochen). Alte Fadenbindung, ohne Einband. (4)
Schätzpreis: 300,- €
Ergebnis: 200,- €


Unbekannter Mechetti-Druck, kein Exemplar für uns in öffentlichen Bibliotheken (über RISM und KVK) nachweisbar. – Franz Gregor Seegner (1788-1874), der aus einer Posaunistenfamilie stammte und Gitarrenlehrer in Wien war, nennt sich auf dem Titel Mitglied der Wiener Hofkapelle. Als Komponist von Gitarrenstücken ist ihm in neuerer Zeit Aufmerksamkeit zuteil geworden, obwohl er auch Sinfonien und Ouvertüren und mehrere größere geistliche Werke geschrieben hat. Die von Seegner vertonten Stücke sind recht sentimentale Gedichte, meist aus älteren Almanachen:

I. "Der Name der Theuren", der Text eine Paraphrase des populären Lieds "Adelaide" von Beethoven. – II. "Die Rose des frommen Schäfers" ("Schäfer sucht im Blüthenlenze", sieben Strophen, nicht nachweisbar). – III. "Der süße Tod" ("Ein Mädchen saß im Abendstral", Text nicht nachweisbar). – IV. "Die hoffnungslose Liebe" ("Mir blühet kein Frühling" – ein in der Zeit überliefertes Gitarrenlied). – V. "Das Mädchen an ihr Täubchen" (ein Gedicht aus dem Neuen Wiener Musen-Almanach des Jahres 1798, S. 179, der Originaltitel lautete dort: "Psyche an ihre Nachtigall"). – VI. "Vergiss mein nicht" (unbekannter Autor, Friedländer 449 – eine andere Vertonung schon in der Sammlung "Gesänge mit Begleitung der Chitarra" von Wilhelm Ehlers, Tübingen 1804, S. 52). – Musikhistorisch interessant auch die Anweisung für die Benutzung eines Kapodasters ("mit dem capo tasto auf der dritten Stufe") bei den Nrn. 1 und 6. – Titel mit leichtem kleinen Stempel, etw. stockfl. und gebräunt.