83: KOBELL – TEILNACHLASS

von Franz von Kobell. Mit 2 e. Handschriften, ca. 50 e. Blättern mit Gedichten und Liedern, Gelegenheitsdrucken, Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und vielem mehr. Ca. 1850-80. Gesammelt in Briefmappe und Karton d. Zt. (12)
Startpreis: 2.500,- €
Ergebnis: 6.300,- €


Franz von Kobell (1803-1882) war Professor für Mineralogie in München, Leiter der Mineralogischen Staatssammlung und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Als passionierter Jäger begleitete er König Maximilian II. oft auf seinen Jagdausflügen. Er machte sich aber auch einen Namen als Mundartdichter. Sein heute noch bekanntestes Stück ist die „Gschicht vom Brandner Kasper“. Sein Nachlass wird in der Bayerischen Staatsbibliothek und in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verwahrt.

Unser umfangreicher Teilnachlass betrifft vor allem die dichterische Tätigkeit. Enthalten ist ein Heft mit neun „Schnoderhüpfeln“ in sauberer Reinschrift, jeweils mit einer Notenzeile, der kalligraphierte Titel mit Federzeichnung eines Bergsteigers. Ferner ein eigenhändiges Manuskript, überschrieben „Die Huldigung der Natur. Festspiel am 8ten Sept(em)b(er) 1855“ (ca. 25,5 x 21,5 cm, 8 Bl.; für uns im Druck nicht nachweisbar). Bei ca. 15 eigenhändigen Liedblättern sind die Noten und Texte zusammenmontiert und wohl in Vorbereitung einer Publikation nummeriert. Den größten Teil des Nachlasses machen aber einzelne Blätter mit Gedichten aus, viele wohl geschrieben für das gesellige Beisammensein in der Gesellschaft „Altengland“ oder bei den „Zwanglosen“. So finden sich auch etliche gedruckte Gedichtblätter und Kleinschriften aus dem Leben dieser Gesellschaften, etwa „Altenglands Fünfzigjähriges Jubiläum 11. Februar 1876“ oder „Anglia Palatina“. Ebenso gibt es aus der Frühzeit der wissenschaftlichen Karriere ein autografiertes, reich illustriertes Doppelblatt mit einem Gedicht in fünf Strophen mit dem Refrain „Hunger ist auch eine Macht“, überschrieben „Der Privatdozenten Lied“ und mehrere Exemplare des Gelegenheitsdruckes mit einem Gedicht zum „Fünfzigjährigen Doctor-Jubiläum am 25. Februar 1874“. – Unterschiedliche, meist nur mäßige Altersspuren.