Diese kleine Sammlung von Abschriften und Übertragungen für Klavier aus einigen Werken der Brüder Johann und Josef Strauss dürfte in Linz entstanden sein. Enthalten sind Stücke von bzw. aus Werken von Johann Strauss (Sohn): Die "Bigouterie-Quadrille" (Bijouterie-Quadrille, Op. 169), je ein Potpourri aus den Operetten "Die Fledermaus", "Der lustige Krieg" sowie des Duetts "Wer hat Euch denn getraut?" aus dem "Zigeunerbaron", alle eingerichtet für Klavier, ein weiteres Potpourri aus "Der Carneval in Rom" (2 Violinstimmen und Klavier (inkomplett), der Walzer "Morgenblätter", Op. 279, daraus eine Orchesterstimme (Klarinette 1 in C), der Walzer "An der schönen blauen Donau", Op. 314 (die Stimmen: Violine I und II, inkomplett, Notentext bricht ab) sowie ein Blatt aus einem "Potpou(r)ri aus (der Operette) Der Carneval in Rom" (unvollständig), weiterhin das Erstlingswerk von Josef Strauss (1827-1870), der Walzer "Die Ersten und Letzten", Op. 1, entstanden 1853. – Vier der Abschriften stammen von der Hand von Wilhelm Moshammer, einem Glasermeister und über längere Zeit aktivem Mitglied des Musikvereins in Linz. Die Potpourris aus der "Fledermaus" und "Der lustige Krieg", die Moshammer wohl selbst aus den Operettem erstellt hat, tragen am Ende seine Signatur mit den Daten 17. 7. (18)79 (Die Fledermaus, uraufgeführt in Wien 1874) und 3. 6 1882 (Der lustige Krieg, Wien 25. 11. 1881). – Interessantes Zeugnis für die teils sehr frühe Rezeption der Musik der Strauss-Familie in Linz (jedoch sicherlich nur ein minimaler Ausschnitt daraus) in der Zeit um 1860-80. – Das Manuskript mit dem Duett aus dem Zigeunerbaron mit einer unvollständigen Abschrift der "Mazurka des Traineaux" von Joseph Ascher und ein eigener Kompositionsversuch des Schreibers, ein Walzer "Grau in Grau, Op. 1". – Leicht gebräunt und fleckig, Gebrauchsspuren.