727: HANDSCHRIFTEN – EICHHORST – "THEMA MIT VARIATIONEN FÜR CLARINETTE

mit Begleitung von 2 Violinen, Viola u. Violoncell: oder das Piano = Forte, componirt und Seiner Königl. Hoheit dem Groß: Herzog von Mecklenburg Schwerin in tiefster Ehrfurcht zugeeignet von C. Eichhorst." Musikmanuskript in 6 Stimmen auf festem Bütten. Nicht dat. (wohl um 1830). Gr.-4º (31,8 x 24,5 cm). Zus. 16 nn. Bl. (letztes weiß). Ohne Einband. (118)
Startpreis: 450,- €
Ergebnis: 300,- €


Von dem um 1808 geborenen Klarinettisten Carl Eichhorst ist fast nichts bekannt, doch wurde sein Spiel in Rezensionen gerühmt, er muss ein Virtuose gewesen sein mit schönem Ton. Auch in den vorliegenden Variationen in B-Dur über ein eigenes Thema ist der Klarinettenpart technisch anspruchsvoll, darunter viele schnelle Läufe über mehrere Oktaven, abrupte Sprünge von den tiefsten zu den höchsten spielbaren Tönen und umgekehrt, chromatische Passagen etc. Das Werk ist in zwei Fassungen (wie vorliegend und für Klarinette und Klavier) im Druck erschienen, doch kann von diesem kein Exemplar mehr nachgewiesen werden, er ist verschollen. Diese Erstausgabe war von Voigt in Ilmenau hergestellt worden, angezeigt im Intelligenz-Blatt zur Allgemeinen musikalischen Zeitung, XVII, November 1828. Und sogar eine weitere Ausgabe erschien etwas später bei Wagenführ in Berlin, angezeigt im März 1830. Da der Titel hier mit unserem identisch ist, wird unser Manuskript eine Abschrift davon sein. Vermerkt war noch, dass es sich um das Opus 1 Eichhorsts handelte. Der Rezensent beurteilte das Werk als „hübsch“, aber in der „ziemlich gewöhnlich gewordenen“ Form (einer Variationsfolge über ein wie so oft recht banales Thema). Er schließt mit den Worten: „Die Figuren sind nicht bloß gewöhnliche, und nehmen sich gut aus. Die Begleiter haben’s bequem“ (Allgemeine musikalische Zeitung 13, 1830, Sp. 210). – Eichhorst war Schüler des Klarinettisten Joseph Tausch (1763 – nach 1826) – eine Rezension erwähnt noch ein Konzert von Lehrer und Schüler im November 1826 in Berlin). Tätig war er in Berlin und als Hofklarinettist in Schwerin. In der Berliner Universitätsbibliothek wird die zweite erhaltene Abschrift dieses Werks aufbewahrt, hier von der „kleinen“ Fassung für Klarinette und Klavier – also der zweiten des Ilmenauer Erstdrucks (mit einer Violine als Austauschstimme – RISM ID-Nr.: 1001056073). – Außenseiten etw. fleckig und gebräunt, sonst recht sauber.