Geiger studierte an der Kunstgewerbeschule und anschließend an der Technischen Hochschule in München, sowie ab 1903 unter Franz von Stuck und Peter Halm an der Münchner Akademie. Nach einem längeren Aufenthalt in Berlin, kehrte er nach München zurück und erhielt an der Kunstgewerbeschule eine Professur. In der Zeit des Nationalsozialismus verlor er 1933 seinen Posten und wurde zu den "entarteten Künstlern" gezählt. Zahlreiche seiner Werke wurden beschlagnahmt und zerstört. Geiger zog sich an den Chiemsee zurück und malte hier weiter. Aus dieser Zeit der Isolation stammt dieses Gemälde sowie das vorherige Los 3320. Zu sehen ist hier ein üppiger weiblicher Akt in einer Landschaft mit Gewässer rechts. Die Frau nimmt den gesamten Bildraum ein, scheint in ihn hineinbeschrieben, ohne hineingezwängt zu wirken. Die runden, weichen und vollen Formen, ihr ruhiger, sanfter Gesichtsausdruck und die friedliche Landschaft stehen in Kontrast zur entbehrungsreichen Realität des Krieges, die allgegenwärtig war. So kann das Bild als Erinnerung an bessere Zeiten oder als hoffnungsvoller Ausblick auf friedvollere Zeiten gesehen werden. – Mit restaurierten und professionell retuschierten Rissen und Kratzern. Verso auf dem Keilrahmen mit Rest alten Klebeetiketts. – Provenienz: aus süddeutschem Privatbesitz.