Wie das folgende Los, stammt auch dieses sehr großformatige Gemälde aus der Zeit, die Geiger zurückgezogen auf einem alten Bauernhof in Feldwies am Chiemsee verbrachte, um seine Malkunst zu vervollkommnen und sicher auch, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, die seine Kunst als entartet eingestuft hatten. – Wild sich im Kampf gegenüberstehende nackte Männer nehmen die gesamte Bildhöhe ein. Der Betrachter ist dicht an sie gerückt und wird so Teil der Schlacht. Im Zentrum steht ein junger Mann, den Körper gedreht, um zu einem Schlag mit seinem langen Messer auszuholen. Der Angriff gilt dem Rückenakt am linken Bildrand, der wie ein Echo die Bewegung aus anderer Perspektive aufnimmt. Im Hintergrund weitere Kämpfer, während im Vorder – und Mittelgrund Leichen liegen oder schon weggetragen werden. Der stark verdunkelte Himmel unterstützt den düsteren Eindruck. Der Zweite Weltkrieg war in vollem Gange, als Geiger dieses Bild schuf. Doch es bezieht keine Stellung. Wer ist wer? Wer ist Feind, wer gehört zum eigenen Lager? Es stehen sich nackte Männer gegenüber, ohne erkennbare Zugehörigkeit. Dies führt die Sinnlosigkeit der gewaltsamen Konfrontation deutlich vor Augen. Es geht um das nackte Überleben, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Betrachter wird in die Konfrontation hineingezogen. Allein das große Bildformat macht eine Distanzierung fast unmöglich. Und mit der Nähe erlebt er auch alle Emotionen der Protagonisten, von Wut, Angst, Hass, Verzweiflung und bis zur vollkommenen Gleichgültigkeit und letztendlich Auflösung der kriegerischen Position durch den Tod. – Mit restaurierten und professionell retuschierten Kratzern und Rissen. – Provenienz: aus süddeutschem Privatbesitz.