Aus dem Dunkel der Straßen, die wohl in einen Bazar führen, öffnet sich die Stadt hin zu einer Moschee mit hoch aufragendem Minarett und verschiedenen hohen Kuppelbauten. Ein großer Platz rechts führt tief in das Bild auf weitere Gebäude mit Minaretten oder Türmen. Ein Beduine auf einem Kamel im mittleren Vordergrund, sitzende Männer unter einem aufgespannten Tuch, ein Mädchen rechts mit Orangen und weitere Personen beleben die Szene. Das gleißende Sonnenlicht über den Kuppeln lässt kaum Zweifel an den warmen Temperaturen, die auch die kleinen Wölkchen am Himmel kaum abzumildern verstehen. Die Moschee im Zentrum erinnert entfernt an Moscheen in Kairo, wie die Kai-Bey-Moschee, das hohe und spitze Minarett im Hintergrund legt dagegen eine Spur nach Konstantinopel. Eine konkrete Stadt scheint hier also nicht gemeint zu sein. Vielmehr ging es dem Künstler, der heute biografisch verschollen ist, um den orientalischen Gesamteindruck, die Vermittlung eines Gefühls oder die Erweckung einer Erinnerung, die die Käufer mit diesem Gemälde erwarben. – Das Gemälde wurde von dem Juristen und Orientalisten Dr. jur. Arthur F. J. Wurzbach von Tannenberg (Ertogrül von Wurzbach) anlässlich der Hochzeit mit Margit Rizzi 1905 in Konstantinopel erworben für das Schloss Höflein (Preddvor), nördlich von Ljubljana. Von Wurzbach veröffentlichte unter seinem türkischem Pseudonym Ertogrül Übersetzungen zeitgenössischer türkischer Literatur, von Gedichten und Prosatexten, und war damit dem Orient zutiefst verbunden. Sicher wollte er mit diesem Gemälde ein Stück dieses Gefühls mit in seine slovenische Heimat nehmen. – Mit sehr wenigen, dezenten Retuschen, ansonsten nahezu tadellos erhalten. – Provenienz: Von Dr. jur. Arthur F. J. Wurzbach von Tannenberg (Ertogrül von Wurzbach). Seitdem in Familienbesitz vererbt.