Das große Gemälde zeigt den heiligen Franz von Assisi in Halbfigur. Im Gebet, zu dem er das Haupt leicht geneigt hat und in sich versunken vor sich blickt, hält er das Kreuz fest. Als weitere Attribute liegt ein Totenkopf links am Bildrand, zudem hält er einen Rosenkranz zwischen den Fingern seiner rechten Hand. Haupt und Kreuz sind von einem göttlichen Licht hinterfangen. Doch werden Gesicht und Hände auch von der Seite des Betrachters her von einem natürlichen Licht erhellt. – Der aus Genua stammende Strozzi erhielt seine Ausbildung bei Cesare Corte (1550-1613) und Pietro Sorri (1556-1622) aus Siena. Mit 17 Jahren entschied er sich für eine geistliche Laufbahn und trat in den Kapuzinerkonvent San Barnaba in Genua ein. Um 1608 oder 1609 verließ er es wieder, um als Weltgeistlicher zu leben. Womöglich begann Strozzi schon während seiner Zeit im Kloster, Heiligenbilder zu malen. Er erhielt öffentliche Aufträge und erlangte die Cousins Giovan Carlo und Giovanni Stefano Doria als Mäzene. In dieser frühen Schaffensperiode stand Strozzi noch unter dem Einfluss des Tenebrismus, also einer sehr starken Ausformung der Helldunkelmalerei, die durch die Arbeiten Caravaggios geprägt worden war. Unser Gemälde weist noch alle Charakteristika dieses frühen Stils auf. Dabei scheint die Bildfindung derart erfolgreich gewesen zu sein, dass der Künstler das Motiv gleich in leichten Variationen wiederholte. Eine der bekanntesten und wohl auch frühesten Fassungen befindet sich im Palazzo Rosso in Genua, eine andere im Kapuzinerkonvent von Voltaggio. Gerade zu letzterer Fassung weist unser Gemälde deutliche Bezüge auf und unterscheidet sich vor allem in einer leicht variierten Lichtführung auf dem Kreuz und einem etwas stärker hinter dem Haupt des Heiligen liegenden göttlichen Licht (vgl. L. Mortari, Bernardo Strozzi. Rom 1995. Nr. 15 und 17). – Verso mit Klebeetiketten aus Stuttgart.
St. Francis with cross, attributed to Bernardo Strozzi. Oil on canvas. Unsigned and undated (around 1620). – In his early works, Strozzi was still influenced by Tenebrism, a very strong form of chiaroscuro painting that had been characterised by the works of Caravaggio. Our painting still displays all the characteristics of this early style. The pictorial invention seems to have been so successful that the artist repeated the motif in several variations. One of the best known and probably earliest versions can be found in the Palazzo Rosso in Genoa, another in the Capuchin convent of Voltaggio. Our painting has clear references to the latter version in particular and differs above all in the slightly different lighting and a divine light that is slightly more prominent behind the saint’s head. – Verso with labels from Stuttgart.