3092: ÖSTERREICHISCHER KÜNSTLER UM 1700

Stifterbild. Öl auf Holz. Nicht sign. und dat. 44,5 x 66 cm. – Gerahmt. (27)
Startpreis: 4.000 - 6.000,- €


Drei Männer, zwei Knaben und ein Baby knien aufgereiht mit Blick zum Betrachter in einem nur durch eine große, rote Draperie links gestalteten Raum. Es sind die Stifter des sich ehemals rechts der Gruppe befindenden Andachtsbildes. Alle sind mit Namen genannt und das rote Kreuz über ihnen deutet auf das Dahinscheiden aus dieser Welt. Die Namen verraten, dass sie nicht zu ein und derselben Familie gehören, auch wenn die beiden ältesten und am prächtigsten gekleideten Herren einander sehr ähnlich sehen. Es bestehen aber verwandtschaftliche Verhältnisse zu den Kindern. So ist der Mann ganz links, Michael Dullerman(n), wohl der Vater des kleinen Franziskanermönchs Franz Ferdinand rechts neben ihm. Der Herr daneben ist verwandt mit dem Knaben Johann Georg, ganz rechts, beider Familienname ist Harscher oder Hjascher. Der Dominikanermönch Dominikus Egersegen oder Egersogen und das vom rechten Bildrand abgeschnittene Baby scheinen in keinem offensichtlichen Verwandtschaftsverhältnis zu den anderen Personen zu stehen. – Ein Michael Dullermann ist in Linz als Hanflieferant, also ein Seiler, für die Jahre 1717-1725 dokumentiert. Auch das alte Etikett auf der Rückseite weist nach Österreich. Die übrigen Personen ließen sich bislang nicht ermitteln, so bleibt Dullermann der einzige Anhaltspunkt für die lokale Zuordnung. – Die unzusammenhängende Personengruppe und die Hinweise nach Linz führen zu der Annahme, dass das Gemälde im Rahmen einer Stiftung einer der örtlichen Bruderschaften entstanden sein könnte. Hier hatten nicht nur vermögende Männer Zutritt, sondern auch Geistliche wie auch Frauen. Dies würde die sehr heterogene Gruppe erklären. Ob das Gemälde für oder in Linz entstanden ist, lässt sich allerdings nicht zweifelsfrei belegen, denn Bruderschaften waren weit verbreitet und es konnten auch Personen aus anderen Städten oder sogar Ländern Mitglied werden. – Mit restauriertem, vertikalen Riss, entfernter Parkettierleiste und sehr dezenten Retuschen.