3091: KLOTZ, CASPAR

(Mannheim 1774-1847 München; Zuschreibung), Portrait des Komponisten Peter von Winter. Bleistift auf Papier. Mit Künstlername beschriftet, nicht dat. (um 1800). 19,6 x 15,4 cm. – Frei schwebend unter Glas. (150)
Schätzpreis: 900,- €


Im Profil nach links ist der seinerzeit sehr populäre Komponist und Kapellmeister von Kurfürst Karl Theodor im jungen Mannesalter von etwa 30 bis 40 Jahren zu sehen. Winter wurde 1754 als Sohn eines Brigadiers am Kurfürstlichen Hof in Mannheim geboren. Schon im zarten Kindesalter von 10 Jahren war er als Geiger der dortigen Hofkapelle tätig. Als der Kurfürst mit seinem Hof 1778 nach München übersiedelte, folgte auch der junge Musiker. Kurze Zeit später ermöglichte ihm ein Stipendium, bei Antonio Salieri in Wien seine Ausbildung fortzusetzen. 1787 wurde Winter in München Vize-Hofkapellmeister, 1798 Hofkapellmeister für die Vokalmusik. Zwei Jahre zuvor hatte er das Singspiel "Das unterbrochene Opferfest" komponiert, das sich weit über die Landesgrenzen hinaus größter Popularität erfreuen sollte. Für die Stadt München erlangte er durch die Gründung der Musikalischen Akademie 1811 große Bedeutung. In der Zeit zwischen Gründung der Akademie und dem frühen Ruhm durch das Singspiel dürfte das vorliegende Portrait des Komponisten entstanden sein. Anders als die bekannten Portraits zeigt es ihn noch mit deutlich jüngeren Zügen und ohne gepudertes Haar. Unverkennbar ist aber die edel gewölbte Nase, der volle Mund und das leicht zurücktretende Kinn unter den großen, dunklen Augen. – Mit geglätteter, mittiger Knickspur und sehr geringen Verschmutzungen.