Nach der Kreuzabnahme legt Joseph von Arimathäa den Leichnam Jesu Maria in den Schoß. Auf einem gestuften Sockel sitzend, stützt sie den Kopf des Leichnams ihres Sohnes. Hinter dieser Hauptgruppe haben sich noch zahlreiche weitere Frauen versammelt, um den Leichnam zu betrauern. – Die feine Skizze diente wohl als Entwurf für ein Fresko, wofür die leichte Untersicht spricht, die besonders in der Figur der Madonna, der weiblichen Figur hinter ihr, wohl Maria Magdalena, und dem Oberkörper Josephs zu erkennen ist. Es wäre aber auch denkbar, dass es sich um den Entwurf für die 13. Station eines Kreuzweges handelt. Die lockere und sichere Führung von Feder und Pinsel, die sicher gesetzten dunklen Augenhöhlen und Linienführung sprechen für ein Werk von der Hand des bekannten bayerischen Barockmalers Matthäus Günther, der von Cosmas Damian Asam (1686-1739) ausgebildet wurde. Zahlreiche seiner Fresken schmücken noch heute die barocken Kirchen von Augsburg bis Tirol. – Mit leicht unregelmäßigen Kanten, minimalen Knitterspuren und winzigen Flecken sowie lichtrandig. Rechts unten nummeriert römisch IIII.