Schütz war seiner seinerzeit als "Herr der Sprachen" bekannt. Nach naturwissenschaftlichen Studien und einer philosophischen Promotion wirkte er zunächst als Lehrer, kehrte aber 1909 in seine Heimatstadt Frankfurt zurück, um sich fortan ganz dem Studium von fremden Sprachen zu widmen. Er soll über 300 Sprachen und Dialekte studiert haben. Im Jahr 1911 begründete er den Frankfurter Verein für orientalische Sprachen mit. Sein schriftlicher Nachlass wird in der Universitätsbibliothek Frankfurt verwahrt, ebenso seine etwa 15.000 Bände umfassende Bibliothek.
Unser Teilnachlass enthält ein Notizbüchlein mit der Überschrift "Sprachen, die ich studiere", begonnen am 30. 11. (19)09, in dem er bereits 143 Sprachen aufzählt; ferner enthalten etwa Notizen über "Indianische Sagen und Märchen", wohl in Vorbereitung einer Publikation, viele Aufzeichnungen zu verschiedenen Sprachen, aber auch ein Heft aus der Zeit des naturwissenschaftlichen Studiums 1895. – Unterschiedliche, meist nur mäßige Altersspuren. – Beiliegt eine Sammlung von ca. 25 Portraitfotos im Visitformat (meist Ende 19. Jahrhundert), vor allem von Studienfreunden und Kollegen, davon 13 rückseitig mit Widmung an Ludwig Harald Schütz.