133: ROM – ABLASSBRIEF

Papst Gregors XVI., ausgestellt für einen bayerischen Pilger. Lateinisch-italienischer Urkundenvordruck auf Bütten. Typografischer Text mit breiter figürlicher Kupferstichbordüre im Stil des Spätbarock, hs. ausgefüllt. Dat. Rom, Stamperia Camerale, o. J., ausgestellt am 22. 3. 1843. 32,5 x 41,3 cm. Mit papiergedecktem Siegel. – Unter Passepartout. (9)
Schätzpreis: 300,- €
Ergebnis: 300,- €


Für Rompilger gewährte der Papst noch im 19. Jahrhundert Ablässe, und zwar nicht nur dem Pilger selbst, sondern auch seinen Verwandten ersten Grades und zudem zwölf vom ihm benannten und in den Ablassbrief eingetragenen Personen, die nicht selbst anwesend sein mussten (vgl. P. P. Außerer, Pilger-Führer, oder Wegweiser nach Rom, Mainz 1873, S. 505: "Der sogenannte Ablaßbrief"). Der hier durch den Ablass (in der Sterbestunde) begünstigte Michael Lannebacher, "peregrinus e(x) Bavaria", hat sich und diese zwölf Namen eingetragen, darunter die Bestätigung der Vatikanischen Ablasskommission. – Die dekorative Bordüre mit reichem Kartuschenwerk dürfte auf eine Vorlage des späten 18. Jahrhunderts zurückgehen. Dargestellt sind die vier Hauptkirchen von Rom (unten), dazu am Kopf das Portrait Gregors XVI. zwischen Petrus und Paulus, an den Seiten die wichtigsten Reliquien, das Schweißtuch der Veronika und das Holz vom Kreuz Christi. – Seltenes Dokument. – Unbeschnittener Bogen, Faltspuren (geglättet), leicht fleckig und gebräunt.