789: SIEBIGK, L. A. L.,

XXV Variatio(ns) pour le clavecin sur l'ariette Vetter Michel etc. Leipzig, Selbstvlg. und Fleischer, o. J. (1796). Qu.-4º (24 x 32 cm). 14 S. (Titel und Notentext, alles gestochen). Lose Lagen, ohne Einband. (22)
Startpreis: 160 - 250,- €


Zweites nachweisbares Exemplar (bisher nur das in der BSB München bekannt). – MGG XII, 674. Eitner IX, 164. – Der Komponist Ludwig Anton Leopold Siebigk (1775-1807) stammte aus Dessau und wirkte seit 1797 in Breslau, später noch in Halle. Von seinem Leben ist nur wenig bekannt. Wahrscheinlich ist er identisch mit dem Verfasser des „Museums berühmter Tonkünstler“, Breslau 1801, auch wenn der Name hier „Prof. C. A. Siebike“ lautet. Das vorliegende Variationenwerk dürfte seine früheste gedruckte Komposition sein. Der Verleger war Johann Gerhard Gottlob Fleischer (1769-1849), der seit 1795 einen eigenen Verlag in Leipzig betrieb. Im Jahr darauf heiratete Fleischer Marianne Platner, Tochter des Leipziger Medizinprofessors Ernst Platner. Die Variationen sind ihr gewidmet, vielleicht ein Hochzeitsgeschenk. Das Erscheinen des Drucks wurde durch mehrere Zeitungsannoncen im Sommer des Jahres 1796 bekannt gemacht. – Aufführungshistorisch ist insbesondere eine Vortragsanweisung zur Variation 20 interessant, wo „pizzicato“ bei einigen Arpeggio-Akkorden vorgeschrieben ist, dazu am unteren Rand ein Vermerk zur Ausführung derselben. – Titel mit Besitzvermerk „Aurora (von) Biedersee“, größerem Ausriss am oberen Rand und mehreren Löchern (Verlust zweier Buchstaben und von etw. Notentext auf der Rückseite), ebenso kleinere Löcher im zweiten. – Etw. fleckig und gebräunt.