758: CHEDEVILLE, (N.),

Les Deffis, ou L'étude amusante, pièces pour la musette, ou vielle avec la basse continue, dediées aux virtuoses ... Oeuvre 9(ièm)e. Paris, Selbstvlg., sowie Boivin und Le Clerc, o. J. und PN (wohl um 1740). Gr.-4º (33,7 x 25,4 cm). Titel mit großer figürlicher Vign., Widmung und 40 S. Notentext (alles gestochen). Mod. Hlwd. (32)
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Seltene erste Ausgabe. – MGG II, 1154. RISM A/I C 1999. R. A. Green, The Hurdy-Gurdy in Eighteenth-Century France, 2. Aufl., Bloomington (Ind.) 2016, Repertory, S. 74: „A series of character pieces each with the name of a gentleman amateur.“ – Nicht bei Eitner. – Ein verhältnismäßig umfangreiches Werk des jüngsten der drei Brüder Chédeville, die am königlichen Hof als Oboisten wirkten. Berühmt wurden sie als geschätzte Virtuosen der „Musette de Cour“, einer in Frankreich zu dieser Zeit sehr beliebten Sackpfeife. Die Werke der drei Brüder für dieses Instrument wurden offenbar sämtlich in Kleinstauflagen gedruckt. Das Opus 9 von Nicolas Chédeville (1705-1782) ist den „illustres virtuoses“, also den Liebhabern des Instruments gewidmet. Der Komponist hat den Druck selbst finanziert, ausgeführt von einem M. le Clerc und einer Mme. Boivin. Die große Titelvignette ist von beachtlicher künstlerischer Qualität. Der Inventor bleibt ungenannt, gestochen aber wurde die Darstellung von zwei adeligen Paaren dilettierender Oboen – und Musette-Spielern, zwei Damen und zwei Herren in parkartiger Landschaft, immerhin von Laurent Cars. Nicht auszuschließen, dass es sich hier um ein Werk von Charles-Nicolas Cochin dem Jüngeren handelt. – Am unteren rechten Rand der ersten Seite des Notentextes hat der Komponist das vorliegende Exemplar eigenhändig signiert. – RISM online weist nur vier Exemplare nach (in München, Paris und London). – Klarer, kräftiger Druck auf festem Papier in guter Erhaltung, leicht gebräunt und wenig fleckig.