441: (FASSMANN, D.),

Gespräche in dem Reiche derer Todten. 184 (von 240) Tln. in 10 Bdn. Mischauflage. Leipzig, Körner und Deer, 1722-28. 4º (22 x 17,5 cm). Mit 184 (2 kolor.) gestoch. Frontisp. Pgt. d. Zt. (tls. mit stärkeren Altersspuren). (90)
Schätzpreis: 1.500,- €


Hayn/Gotendorf II, 602. FdF 1750a. Jantz 956 (alle nicht vollständig). – Holzmann/Bohatta II, 7324. Diesch 500 a. Kirchner 1608. – "Wichtige Fundgrube zur Chronique scandaleuse und von nicht geringem politischem und kulturgeschichtlichem Interesse" (Hayn/Gotendorf). – Die Totengespräche Fassmanns (1683-1744), der Mitglied des Tabakskollegiums von Friedrich Wilhelm I. gewesen ist, und als Narrenrivale Gundlings auftrat, vereinigten Robert Prutz zufolge alles, was die Zeit an pikanten und lockenden Effekten hervorgebracht hatte. – Die Breitenwirkung der Dialoge war ungewöhnlich, der Kirche und der Zensur war seine unangreifbare Schilderungsweise ein ständiger Dorn im Auge. Mit seinen Räsonnements und Kommentaren als Vorstufe des Leitartikels gehört Fassmann zu den ersten bürgerlich-publizistischen Kritikern der absolutistischen Regierungen (ADB VI, 580; NDB V, 28). – Vorhanden sind die Teile: 1-16 und Register, 33-48 und Register, 49-64 und Register, 65-80 und Register, 113-130 und Register, 131-151 und Register, 152-171 und Register, 193-208 und Register sowie die Teile 225-237. – Zahlr. Bde. mit kleinen Fraßspuren (meist am Bug), Block tls. gelockert, meist stärker gebräunt und stellenw. fleckig. – Gekauft wie besichtigt.