Erste Ausgabe. – STC B 393. Nagler I, 325: "Diese Folge ist besonders geschätzt." Thieme/Becker III, 90 (nennen 151 Tafeln, wohl inklusive Kupfertitel): "Bizarre und theatralische Radierungen." – Johann Wilhelm Baur aus Straßburg (gest. 1640) wurde 1637 Hofmaler in Wien, wo er die Folge in seinen letzten beiden Lebensjahren 1639 und 1640 schuf. – "Hier finden wir die höchste Steigerung nach dem Dramatischen und Expressiven, und hier finden wir eine ursprüngliche Auffassung, die sich mit der Rembrandtschen berührt und vor dem krassesten Realismus nicht zurückschreckt" (M. D. Henkel, Illustrierte Ausgaben von Ovids Metamorphosen, in: Vorträge der Bibliothek Warburg 1926/27 [1930], S. 56-144; ausführlich zur Folge von Baur: S. 128-130, hier S. 128). – 1681 wurde die Folge von Melchior Küsel kopiert und mehrfach neu aufgelegt. Sie diente vor allem als "Musterbuch für das Kunstgewerbe" (Kat. Augsburger Barock 620). – Die erste Ausgabe ist wohl noch ohne Text und Titel erschienen. – Tafeln bis zum Rand beschnitten und alt auf blaues Bütten montiert, vereinzelt etw. fleckig. – Sehr seltene, nahezu komplette Folge.
First edition of the series of illustrations to Ovid’s "Metamorphoses", Vienna 1641, engraved by Johann Wilhelm Baur from Strasbourg (deceased 1640). – In 1681 the series was copied by Melchior Küsel and reissued repeatedly. It served mainly as "Musterbuch für das Kunstgewerbe" [pattern book for arts and crafts] (Cat. Augsburger Barock 620). – The first edition was probably published without text and title. – Plates cut up to border and mounted in former times on blue handmade paper, occasionally a little soiled. – Very rare, nearly complete series. – Contemporary half calf with spine title (scratched).