In Grautönen gehaltene Landschaft mit einer Baumreihe, die tief in den Hintergrund reicht, aus dem sich einige Hügelzungen nach links erstrecken. Rein und unschuldig liegt die geschlossene, weiße Schneedecke in pastosen Pinselstrichen über dem Grund. Die reduzierte Palette, die Reihung, der wolkenverhangene Himmel scheinen stark symbolistisch aufgeladen. Die Baumreihe, deren Äste vorne noch kräftig verzweigt sind, lichtet ihre Kronen im Hintergrund, wo eine Kante in das dunkle Nichts zu führen scheint, aus dem sich die Gebirgsausläufer emporheben. Der Horizont dahinter ist wieder hoffnungsvoll aufgehellt. – Rieger ist bis auf einen kurzen Eintrag in Thieme/Becker heute biografisch verschollen. Bekannt ist, dass er sich 1919 in Mühlhofen am Bodensee niedergelassen hat und seine Karriere als Maler und Bildhauer zugunsten einer Tätigkeit als Kunstschmied aufgab. Es ist sehr gut möglich, dass Rieger als Soldat am Ersten Weltkrieg teilnahm. Vielleicht ist das Gemälde ein Echo auf das Erlebte, das er hier verarbeitet. – Am unteren Rand mit Ausbrüchen in der Malschicht und dezenten Retuschen. – Sperrgutzuschlag.