In Überlebensgröße sitzt die junge Frau nach rechts. Den Blick hat sie andächtig gesenkt. Die Hände ruhen in ihrem Schoß. Ihre markante Silhouette hebt sich vor einem gelblich changierenden Hintergrund ab, der zur Dargestellten hin feurig zu vibrieren scheint. Als Frau aus dem Bregenzerwald ist sie anhand ihrer Tracht zu erkennen. Zur Juppe, dem üppigen Faltenrock, trägt sie ein besticktes Mieder, dunkle Ärmel und eine winterliche Brämenkappe aus Fell. Diese Bekleidung wurde ausschließlich zu öffentlichen Anlässen, bzw. zum sonn – und feiertäglichen Kirchgang angezogen. Der Künstler setzt der heimatlichen Tracht in der Wahl des Formats ein Denkmal. Der kräftige und schnelle Duktus ist sicher gesetzt und verleiht der Darstellung etwas ungemein Kraftvolles, was in spannungsvollem Kontrast zu den ruhigen, etwas bäuerlichen Zügen des Gesichts der jungen Frau steht. Die umseitige Beschriftung weist das Werk einem Oskar Hermann zu. Den beiden bekannten Malern dieses Namens, Oskar Herman (1886-1974) und Oskar Herrmann-Lamb (1876-1947) ließ sich das Gemälde jedoch nicht zuordnen. Es ist aber möglich, dass der Künstler der Künstlervereinigung "Der Kreis" angehörte oder ihr nahestand, die von 1925-37 bestand und Künstler um den Bodensee vereinte. – Mit vereinzelten Kratzern und winzigen Fehlstellen in der Malschicht sowie leicht angestaubt. – Verso auf der Leinwand "Oskar Herrmann" bezeichnet. – Wir bitten um Abholung oder Spedition.