3342: SCHIESTL, RUDOLF

Das gut erhaltene Büchlein umfasst 40 Blätter mit Skizzen, wobei zum Ende auch 2 Blätter für Notizen verwendet wurden. Als Entstehungsorte nennt das Etikett auf dem Deckel Karlsruhe, Stuttgart und Kalckreuth. Neben vereinzelten Pflanzen – und Landschaftsmotiven ist es vor allem die menschliche Figur, die Schiestl in unterschiedlichsten Lebenssituationen in unserem Skizzenbuch festhielt. Darunter sind zu Beginn auch einige Zeichnungen aus einem Kreuzweg, einer Kirche, aber auch Mädchen auf dem Weg zur Schule, Arbeitende, Mutter mit Kind, ein Baby oder einfach Studien zu Köpfen und Körperhaltungen. Dies belegt, dass sich der Künstler auch in seinem Spätwerk stets durch seine Umgebung inspiriert sah und diese mit erfahrener Hand festzuhalten verstand. Gerade in diesen letzten Jahren seines Schaffens widmete er sich wieder verstärkt der Malerei und wandte sich von der Druckgrafik zunehmend ab. – Schiestl war Schüler von Gabriel von Hackl (1843-1926) und Franz von Stuck (1863-1928) in München und arbeitete ab 1910 als Professor für Grafik in Nürnberg. – Einzelne Bl. mit Knickspuren, letztes Bl. mit Einriss am Unterrand, papierbedingt gleichmäßig zart gebräunt.